Basel
Ein Trolleybus der zuletzt eingesetzten Generation auf der am längsten betriebenen Linie beim Grenzübergang am Hörnli |
Ab dem Jahr 2000 begann dann der Rückbau des Basler Trolleybusnetzes. Im September jenes Jahres wurde die Linie 34 wieder zur Autobuslinie, im Dezember 2004 folgte die Linie 33. Die verbliebene 4.9 km lange Trolleybuslinie 31 blieb vorerst noch in Betrieb und wurde nach dem Volksentscheid, den Trolleybus durch Gasbusse zu ersetzen, am 30. Juni 2008 eingestellt.
Das Basler Trolleybusnetz wies unter anderem die folgenden Besonderheiten auf:
- Die zwei ersten Fahrzeuge waren beim Beschluss zur Einführung des Trolleybusses bereits als Autobusse im Bau; u.a. deshalb wurden sie analog den ersten Fahrzeugen des Luzerner Trolleybusbetriebes als Zweikraftwagen ausgelegt, verkehrten allerdings vorwiegend auf den Trolleybuslinien.
- Die beiden auf der Basis ausgebrannter Autobus-Chassis aufgebauten Trolleybusse waren die einzigen vom Aussehen her mit Autobussen vergleichbaren Schnauzen-Trolleybusse der Schweiz. (Einzig in Lausanne verkehrte eine grössere Serie von Schnauzen-Trolleybussen, welche allerdings einen verkürzten Vorbau aufwiesen).
- Von 1973 bis 2000 wurden - schweizweit einmalig - zwei Trolleybuslinien (31 und 34) mit je den gleichen Endzielen betrieben, welche sich allein anhand ihrer Route unterschieden.
- Bei Hörnli Grenze war mit den Trolleybusfahrleitungen unmittelbar vor den Zollanlagen mit unserem nördlichen Nachbarland über Jahrzehnte eine Situation zu sehen, wie sie am entgegengesetzten Ende der Schweiz ebenfalls bestanden hatte: Von 1938 bis 1974 wendete die Linie 1 des Trolleybus Como unmittelbar hinter dem Zoll von Chiasso, im italienischen Ponte Chiasso.
Die Trolleybusserien
Nummern | Typ | im Einsatz | Bemerkungen | Erhaltene Fahrzeuge |
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350-351 | Trolleybus | 1941-1975 | Zweikraftwagen | |
352-353 | Trolleybus | 1941-1958 | Schnauzenbusse auf Basis der abgebrannten Autobusse Nr. 2 und 4. | |
354-355 | Trolleybus | 1948-1975 | ||
356 | Trolleybus | 1955-1976 | Prototyp; erster Trolleybus mit selbsttragender Leichtmetall-Karosserie der Schweiz | |
357-368 | Trolleybus | 1956-1995 | 358 (ARBL) | |
901-910 | Gelenktrolleybus | 1968-1996 | Zweimotorig; APG-Trolleybus | |
911-920 | Gelenktrolleybus | 1975-2000 | VST-Einheitstrolleybus | |
921-922 | Gelenktrolleybus | 1986-2000 | Aus Kaiserslautern übernommen (Baujahr 1982/83) | |
923-934 | Gelenktrolleybus | 1992-2008 | Nr. 923 Prototyp, Serie ab 1995; Radnabenmotoren |
Anmerkung: Die Trolleybusse der BVB wurden im Verlaufe der Zeit mehrfach umnummeriert. Die ersten Trolleybusse Nrn. 350-353 wurden als Wagen 10-13 in Betrieb genommen. Später wurden sie zu Wagen 50-53 umnummiert. Die Nummerierung der folgenden Wagen schloss daran an. Ab den 1960ern wurden die Solo-Trolleybusse dann auf die oben stehenden Nummern umnummeriert. Die überwiegende Mehrheit der Gelenkwagen sowie einzelne Fahrzeuge der Serie 357-368 gelangten nach der Ausrangierung nach Bulgarien oder Rumänien, wo sie teils noch über längere Zeit im Einsatz standen respektive, was einzelne Wagen der Serie 923-934 angeht, nach wie vor in der Stadt Ruse in Bulgarien Dienst leisten.