Luzern

Portrait Luzern
Die NAW-Trolleybusse prägten das Stadtbild von Luzern, nicht zuletzt auch weil die Zweiachser seit 1998 auch mit Anhängern verkehren.
In Luzern wurde der Trolleybus 1941/42 eingeführt. Zunächst ergänzte das neue Verkehrsmittel den bestehenden Tram- und Autobusbetrieb und das Netz behielt - trotz einer Erweiterung 1951 - eher bescheidene Dimensionen. Dies änderte sich erst in den Jahren 1959-61, als die vom Volk beschlossene Umstellung der zwei Tramlinien Luzern Bahnhof - Emmenbrücke und Maihof - Luzern Bahnhof - Kriens auf Trolleybusbetrieb umgesetzt wurde. 36 neue Grossraumtrolleybusse lösten das schienengebundene Verkehrsmittel ab. In den Jahren 1962, 1966 und 1986 kamen neue Trolleybuslinien hinzu, und auch seither ist das elektrisch betriebene Netz dank Linienverlängerungen (1990, 2004 und 2013) weiter gewachsen. Die Bedeutung des Trolleybusbetriebs Luzern für die Zentralschweiz wird anhand der Tatsache deutlich, dass die Linie 1 pro Jahr mehr Fahrgäste befördert als die am meisten frequentierte S-Bahnlinie der S-Bahn Zentralschweiz.

Hinsichtlich des Fahrzeugparks wies und weist Luzern mehrere Besonderheiten auf:
  • Zwei aus Autobussen umgebaute Zweikraftwagen konnten von 1941 bis 1966 sowohl als Trolley- als auch als Autobusse verkehren.
  • Betrieb mit Personen-Anhängern 1947-49 (theoretisch bis 1974); 1998 erneut eingeführt aus Kapazitätsgründen.
  • In den 60er und 70er Jahren wurden im Gegensatz zu fast allen anderen Schweizer Städten Trolleybusse ausländischer Marken (Büssing, Volvo) angeschafft.
  • 1998-2013 einzige Stadt, die gleichzeitig Zweiachstrolleybusse mit und ohne Anhänger, Gelenktrolleybusse sowie ab 2006 Doppelgelenktrolleybusse eingesetzt hat.
Informationen zum Gelenktrolleybus-Einsatz in Luzern

Der Fahrzeugpark (Trolleybusse und Anhänger)

Nummern Typ im Einsatz Bemerkungen Erhaltene Fahrzeuge
BVB 11 Trolleybus 1941 Öffentl. Probefahrten vom 4. bis 7. September 1941 (Viktoriaplatz-Bundesplatz)  
16-17 Trolleybus 1941-1966 Zweikraftwagen, Umbau aus diesel-elektrischen Autobussen von 1939  
TL 2 Trolleybus 1941-1942 Leihfahrzeug aus Lausanne TL 2 (ARBL)
18-21 Trolleybus 1942-1972    
52-53 Personenanhänger 1947-1949 Zugfahrzeuge: Nrn. 18-31; Ende 1949 dem Autobusbetrieb zugewiesen  
22-31 Trolleybus 1949-1975 Wagen 25 anschliessend Dienstfahrzeug (Enteiser) 25 (vbl-historic)
32-33 Trolleybus 1955-1975    
201-217 Trolleybus 1959-1989    
218-236 Trolleybus 1960-1989   227 (ARBL)
237-242 Trolleybus 1963-1989 Nr. 242 ab 1991 zweitweise im Verkehrshaus der Schweiz 242 (vbl-historic)
151-164 Gelenktrolleybus 1966-1989   162 (ARBL)
165-178 Gelenktrolleybus 1975-2004 Nrn. 165, 167-171, 173-177 nach Burgas (Bulgarien)  
181-196 Gelenktrolleybus 1987-2012    
251-280 Trolleybus seit 1988 Nrn. 260-264, 274, 279 in Betrieb, Nrn. 265-266, 268-270, 272-273, 275-276, 278 nach Valparaíso (Chile), Nrn. 252 und 280 Dienstfahrzeuge  
197-200 Gelenktrolleybus 1991-2009    
301-307 Personenanhänger 1998-2014    
308-311 Personenanhänger 2002-2014    
312-316 Personenanhänger seit 2005    
201II-208II Gelenktrolleybus seit 2004    
209II-210II Gelenktrolleybus seit 2006    
231II-233II Doppelgelenktrolleybus seit 2006    
211II-226II Gelenktrolleybus seit 2009    
234II-242II Doppelgelenktrolleybus seit 2014 Bis 2016 Linienspezifisches Design "1ER", heute RBus-Gestaltung  
401-409 Doppelgelenktrolleybus seit 2016 RBus-Gestaltung  

Anmerkung: Der in unserem Logo ersichtliche Trolleybus ist von der in den Jahren 1959-63 angeschafften Serie von Grossraumtrolleybussen 201-242 abgeleitet. Die Mehrheit dieser Fahrzeuge verkehrte bis Ende der 80er Jahre in Luzern. Zwei Wagen (226 und 227) gelangten nach Schaffhausen, wo sie von 1980 bis 1991 Dienst leisteten. Es handelt sich dabei um einen seltenen Fall von Weiterverwendung von Occasions-Trolleybussen innerhalb von Deutschschweizer Städten. Viel häufiger waren solche Fälle zwischen der Deutschschweiz (besonders Zürich) und mehreren Westschweizer Trolleybusnetzen. Von den Trolleybussen 201-242 ist heute je ein Fahrzeug in den Luzerner resp. in den Schaffhauser Farben erhalten.